Das Liegenschaftskataster wird effizienter und kundenfreundlicher: Bremen führt am 12.12.2014 ALKIS® ein

Das Land Bremen hat den bedeutendsten Meilenstein der Vermessungsverwaltungen der vergangenen 20 Jahre erreicht. Die Umstellung auf das bundesweite einheitliche System ALKIS® (Amtliches...

Das Land Bremen hat den bedeutendsten Meilenstein der Vermessungsverwaltungen der vergangenen 20 Jahre erreicht. Die Umstellung auf das bundesweite einheitliche System ALKIS® (Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem) ist abgeschlossen und das System startete offiziell am 12.12.2014. Erstmalig ist es mit ALKIS® möglich, die Geobasisdaten beider Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven in einem einheitlichen Landessystem zu integrieren und gemeinsam zu führen. Rund 8 Millionen Objekte wie Flurstücke, Gebäude, Nutzungsarten und Eigentümerinformationen wurden aus teilweise redundanten "Datentöpfen" in ALKIS® zusammengeführt. Anwendung fand dabei die 3A-Lösung der AED-SICAD AG aus Bonn. Große Unterstützung erhielt Bremen von den Bundesländern Hamburg und Berlin. Viele Lösungsansätze konnten auch aus NRW übernommen werden.

Die Strategie einer Landeslösung statt lokaler Einzellösungen ist ein wesentlicher Beitrag auch zur bremischen Haushaltskonsolidierung. Synergien nutzen, Kompetenzen bündeln sowie IT-Strukturen optimieren sind die Kerngedanken der Umsetzung gewesen. "Hieraus ergeben sich nicht nur wesentliche Erleichterungen für die Nutzerinnen und Nutzer sondern dieses System ist ein wesentlicher Beitrag für den Aufbau einer europaweit einheitlichen Geodateninfrastruktur", sagte Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther anlässlich der Einführungsveranstaltung in der Arbeitnehmerkammer Bremen vor rund 150 Gästen und Beschäftigten der Vermessungs- und Katasterverwaltung des Landes Bremen. "Dieses ist unerlässlich, um Veränderungen in einer Stadt oder einem Land sowohl zu dokumentieren als auch zu planen." Ein leistungsfähiges, aktuelles Liegenschaftskataster ist eine wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Standorte Bremerhaven und Bremen sowie für eine bürgernahe Verwaltung.

Wie wichtig die Aktualität von Geobasisdaten für eine Kommune ist, verdeutlichte die Stadtbaurätin Dr. Jeanne-Marie Ehbauer aus Bremerhaven: "Bei der Frage, wie verdichtet das Stadtgebiet an welchen Stellen ist und ob es noch Potenziale für eine Nachverdichtung gibt, können die Katasterdaten in Kombination mit anderen Geofachdaten wertvolle Erkenntnisse liefern." So fließen Flurstücke, Nutzungsarten, der Gebäudebestand und die baurechtlichen Festlegungen der Bebauungspläne in die Auswertungen ein und zeigen strukturiert Entwicklungspotentiale im Stadtgebiet auf.

"Wie diese Einführung gemeistert wurde, macht mich stolz auf die bremische Verwaltung", sagte Iris Reuther. In nur drei Jahren ist die Verfahrenslösung in Bremen entwickelt und eingeführt worden. In anderen Bundesländern haben diese Prozesse wesentlich größere Zeiträume beansprucht. Bedingt durch die enge Zusammenarbeit der beiden katasterführenden Stellen im Land Bremen konnten viele Prozesse auf "kurzem Wege" abgestimmt und durchgeführt werden. "Diese enge Kooperation werden wir im Sinne des Bürgers und der bremischen Sparmaßnahmen weiter fördern", bestätigten beide Leiter der Dienststellen, Ulrich Gellhaus und Marco Kewes.

Bericht und Bildmaterial: Ulrich Gellhaus, Direktor des Landesamtes GeoInformation Bremen

Start ALKIS®

Start ALKIS®: Dr. Thomas Englert (AED-SICAD), Dr. Jeanne-Marie Ehbauer (Bremerhaven),  Marco Kewes (Bremerhaven), Dr. Iris Reuther (Bremen), Jochen Marienfeld (Bremen), Ulrich Gellhaus (Bremen).

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